Gedenktage 2021 ❘ Margit Chinkes

„Jüdische Häftlinge im Salzgittergebiet“

Seminar mit Auszubildenden der Salzgitter Flachstahl GmbH 
zur Gedenkstunde am 11. April 2021
Margit Chinkes und Oma, 1936

Margit Chinkes wurde am 13. Februar 1930 in Wien ge­boren. Sie zog mit ihrer Oma und ihrem Vater 1937 nach Frankfurt, dort ging sie zur Schule.

Im Mai 1943 denunzierte eine verlassene Freundin des Vaters die Familie. Margit wurde daraufhin wegen ihrer jüdischen Abstammung und als uneheliches Kind als so­genannter Fürsorgezögling ins katholische Monikaheim in Frankfurt überstellt.

Im September 1944 wurde das Heim schwer durch Bombardierungen beschädigt und nach und nach aufgelöst. Im Oktober wurde die 14-Jährige als „Schutzhäftling“ in das KZ Ravensbrück transportiert.

WVHA-Kartei (Arolsen Archives)

Angefordert als „Hilfsarbeiterin“ für die Rüstungsproduktion in den Stahlwerken Braunschweig kam sie im November 1944 in das KZ Watenstedt/Leinde. Dort erhielt sie die Häftlingsnummer 9598.

Das KZ wurde am 7. April 1945 von der SS geräumt. Am 14. April erreichten die Transporte das KZ Ravensbrück. Margit Chinkes gehörte zu den Häftlingen, die Richtung Westen marschieren mussten. Am 2. Mai 1945 wurde sie im KZ Malchow befreit.

Sie überlebte die Haft und war insgesamt eineinhalb Jahre im KZ. Im Dezember 1945 kehrte die junge Frau nach Frankfurt zurück.

Ehepaar Pascetti, 1949

Dort lernte sie den amerikanischen Soldat Angelo Pascetti kennen. Am 15. Januar 1949 bekamen sie ein Kind zusammen. Sie heirateten und wanderten gemeinsam in die USA aus.

Am 11. November 1951 bekam Margit Pascetti ihre amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie lebte bis 1994 in Leadville, USA bis sie 1995 in Billings, USA verstarb.

Domenik Grainca , EfA 20.2