„Todesursache: Lungentuberkulose“

Unter welchen Umständen der spanische Maurer Antonio Castan 1944 in das französische Lager Compiègne und anschließend im Mai desselben Jahres über das KZ Neuengamme schließlich in das KZ-Außenlager Watenstedt/Leinde kam, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch ungeklärt. Unbestreitbar hingegen ist jedoch, dass auch er in der Rüstungsproduktion der Stahlwerke Braunschweig arbeiten musste.
Die harte körperliche Arbeit sowie die im Lager herrschenden katastrophalen Lebensbedingungen schwächten ihn zusehends und führten schließlich am 21. Januar 1945 zum Tod. Die Ursache soll laut Todesbescheinigung eine Lungentuberkulose gewesen sein.

Castan, A._Stahlbuch

Antonio Castan wurde 45 Jahre alt. Erst auf dem „Ausländerfriedhof“ Jammertal in Salzgitter beigesetzt, wurde er im Januar 1958 fälschlicherweise als Italiener exhumiert und auf das Ehrenfeld des Friedhofs Hamburg-Öjendorf umgebettet. Seine Taschenuhr gehört zu den wenigen Zeugnissen seiner Haft.

Im Januar 2019 wurde die Taschenuhr durch die Arolsen Archives (ehem. ITS) an die Angehörige von Antonio Castan übergeben.


Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.

▶  Informationen zur Sonderausstellung