Emigrated to USA via Bremen-Grohn

Eine Kragenspange und einige andere Dinge sind alles, was von Anna Budzik in Deutschland zurückblieb. Die 20-jährige Polin kam zusammen mit ihrer Mutter und Schwester im August 1944 im Zuge von Verhaftungen aus dem Warschauer Aufstand über das Durchgangslager Pruszków in das KZ Ravensbrück. Von dort aus wurde die Familie einen Monat später in das KZ Salzgitter-Bad überstellt. Gemeinsam überlebten die drei Frauen nicht nur die schweren Haftbedingungen und die harte körperliche Arbeit in der Rüstungsproduktion, sondern auch den Todesmarsch nach Bergen-Belsen. In den Monaten nach der Befreiung des Lagers ging Anna Budzik jedoch nicht mit ihrer Familie zurück nach Polen.

Budzik DP-Karte

Im DP-Camp hatte sie ihren späteren Mann Jozef Jakubik, ebenfalls ein ehemaliger KZ-Häftling aus Polen, kennengelernt. Der gemeinsame Sohn Wiesław kam im November 1947 in einem Lager nordöstlich von Walsrode zur Welt. Ende September 1949 konnte die kleine Familie schließlich in die USA auswandern.

Ihren Besitz erhielt Anna Budzik jedoch nie zurück.


Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.

▶  Informationen zur Sonderausstellung