Hans-Erich Müller wurde am 25. Oktober 1911 in Hessen geboren. Bis zu seiner Inhaftierung arbeitete er als Kellner. Im Sommer 1942 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, führte ihn sein Weg über das Gefängnis Magdeburg unter anderem über das Strafgefangenenlager Börgermoor im Emsland schließlich im Januar 1943 in das KZ Neuengamme. Zwei Monate später wurde der KZ-Häftling vom Amtsgericht Hamburg-Bergedorf vorgeladen, um die Vaterschaft seines 1940 in Nordhausen unehelich geborenen Sohnes und die damit verbundenen Unterhaltsansprüche anzuerkennen.
Wann genau Hans-Erich Müller in das Außenlager KZ Drütte überstellt wurde, ist unbekannt. Durch eine Paketkarte vom April 1944 lässt sich schlussfolgern, dass er spätestens im Frühjahr desselben Jahres zur Arbeit in den Reichswerken „Hermann Göring“ herangezogen wurde. Hans-Erich Müller war bis zur Räumung des Lagers am 7. April 1945 in Drütte.
Auf dem Celler Güterbahnhof geriet der Räumungstransport in Luftangriffe. Viele Häftlinge starben dabei oder in der anschließenden Hetzjagd durch Celler Bürger, Hitlerjugend und Volkssturm. So auch Hans-Erich Müller, dessen Leichnam man im November 1945 in einem Massengrab fand. Anhand seiner Häftlingsnummer konnte er identifiziert und schließlich auf dem Celler Waldfriedhof bestattet werden.
Doch weder der Sohn noch ein anderer Angehöriger hat Hans-Erich Müllers Eigentum bisher entgegennehmen können.
Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.