„Ehering gelb, defekt“

Ein entzweiter Ehering symbolisiert bald wie kein anderer Gegenstand die Wucht mit der den KZ-Häftlingen ihr einstiges Leben genommen wurde.

Wilhelm Bargatzkys Ring saß wohl zu fest am Finger. Er wurde mit Gewalt aufgebrochen. Sein Besitzer kam mit 27 Jahren im Dezember 1936 in das Gefängnis Wuppertal. Über mehrere Umwege schaffte man den Nordrhein-Westphalen schließlich im November 1942 in das KZ Neuengamme. Wann genau Wilhelm Bargatzky in das Außenlager KZ Drütte überstellt wurde, ist nicht bekannt. Über seinen Verbleib sowie die weiteren Haftumstände fanden sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls keine Unterlagen.

Der Ehering indes bleibt sein stummer Zeuge.


Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.

Informationen zur Sonderausstellung