„Ohne besonderen Wert“

Diese Worte sind auf Stefan Saikowskis Effektentüte bei Haftantritt im KZ Buchenwald handschriftlich vermerkt worden. Dem Siegelring des Familienvaters hatte man jeglichen Wert abgesprochen. Aber auch das Leben eines KZ-Häftlings war in der NS-Ideologie nichts wert. Der 36-Jährige Gelsenkirchener Stefan Saikowski sollte ab Oktober 1942 zusammen mit 49 weiteren Häftlingen aus dem KZ Buchenwald das zum KZ Neuengamme gehörige, neuentstandene Außenlager Drütte weiter ausbauen. Die Devise hieß dort: „Vernichtung durch Arbeit“.

Über Stefan Saikowskis anschließenden Haftverlauf sowie Verbleib ist nichts bekannt. Seine Spur verliert sich in Drütte.

Ring und Taschenuhr konnten weder seiner Frau Gertrud noch seinen vier Kindern zurückgegeben werden.


Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.

Informationen zur Sonderausstellung