Ab Mitte Mai 1944 wurden bestehende Lager an der Reichsstraße 248 gegenüber des Dorfes Leinde geräumt und zum KZ-Außenlager Watenstedt/Leinde umgebaut. Die Häftlingsunterkünfte, Versorgungsbaracken und das Lager der SS-Wachmannschaften waren weithin sichtbar.
Am 27. Mai 1944 erreichte der erste Transport mit männlichen Häftlingen aus dem KZ Neuengamme das neu eingerichtete KZ-Außenlager. Im Juli 1944 transportierte die SS die ersten weiblichen Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück nach Watenstedt/Leinde; entsprechend wurde das Lagergelände erweitert und umstrukturiert. In den beiden Lagerteilen waren mehrere tausend Menschen untergebracht.
Die Häftlinge arbeiteten in den nahegelegenen Stahlwerken Braunschweig GmbH. Den etwa zwei Kilometer langen Weg zur Fabrik legten sie unter strenger Bewachung zu Fuß zurück. In dem 1939 gegründeten Betrieb wurde vor allem Geschoss- und Abwehrmunition produziert.
Mehrere hundert Häftlinge des KZ Watenstedt/Leinde überlebten die Haftzeit nicht.
Am 7. April 1945 wurden die KZ-Außenlager im Salzgittergebiet geräumt. Die Häftlinge des Lagers Watenstedt/Leinde transportierte die SS in das KZ Ravensbrück, das sie erst nach etwa zehn Tagen Zugfahrt erreichten.
Luftbild. 10. April 1945
National Archives and Records Administration, USA