Eines der ersten Außenlager des KZ Neuengamme war das KZ Drütte. Es wurde ab Oktober 1942 in den Räumen des Lagers 27 unter einer Hochstraße auf dem Werksgelände der Reichswerke „Hermann Göring“ eingerichtet.
Die vier Unterkunftsblöcke befanden sich im Kurvenbereich der Straße. Krankenrevier, Magazin, Schreibstube und Küche gehörten ebenfalls zum KZ. Etwa 150 KZ-Aufseher waren in zwei gut ausgestatteten Baracken im Bereich der Außenkurve untergebracht.
Die Häftlingstransporte kamen überwiegend aus dem Stammlager Neuengamme; die Belegungszahl stieg schnell auf etwa 3000 Häftlinge an.
Die Häftlinge des KZ Drütte waren in der Rüstungsproduktion in den Reichswerken „Hermann Göring“ zur Arbeit eingesetzt. Den Schwerpunkt bildete die neu eingerichtete „Aktion 88“. Dort wurden Granaten mit einem Kaliber von 8,8 cm produziert.
Zwischen Oktober 1942 und April 1945 starben im KZ Drütte mehrere hundert Männer.
Am 7. April 1945, vier Tage vor dem Einmarsch der alliierten Truppen in Salzgitter, räumte die SS das KZ-Außenlager Drütte.
Luftbild, 10. April 1945
National Archives and Records Administration, USA