„30.4.1908, Od Babki“

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Ein Wegbegleiter von der Großmutter sollte er sein. Ein Talisman, der Schutz vor allem Übel brachte. Irena Antonia Lubkowska konnte er jedoch nicht vor ihrer KZ-Haft bewahren. Die 31-Jährige Polin hatte ihn zum Zeitpunkt ihrer Festnahme in Gedenken an jemand anders getragen. Vielleicht als Erinnerung an ihren verstorbenen Mann oder einer anderen geliebten Person.

Im Zuge von Massenverhaftungen im Warschauer Aufstand durch die deutschen Besatzer, kam die Verkäuferin über das KZ Ravensbrück Mitte September 1944 schließlich in das neuerrichtete KZ Salzgitter-Bad. Hier musste sie wie die anderen weiblichen Häftlinge auch in der Rüstungsproduktion arbeiten.

Aber sie überlebte das Lager und den anschließenden Todesmarsch nach Bergen-Belsen. Dennoch kehrte Irena A. Lubkoswska nicht nach Polen zurück. Gemeinsam mit anderen ehemaligen KZ-Häftlingen wartete sie im DP-Camp auf ihre Auswanderung. Ihr eigener Weg führte sie im Juli 1945 nach Schweden.

Den Talisman und ihren Ehering hat sie nie zurückerhalten.


Kathrin Empacher macht zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in der Gedenkstätte
KZ Drütte. In ihrem Blog zur Sonderausstellung „Überdauert! Effekten – Objekte – Erinnerungen“ stellt sie jede Woche eine Effekte und die dazugehörige Person kurz vor.
Die Originale sind bis Ende Juli 2015 in der Gedenkstätte zu sehen.

Informationen zur Sonderausstellung