Der Ort
❘ Im Oktober 1942 errichteten die SS und die Reichswerke „Hermann Göring“ das KZ Drütte, eines der ersten Außenlager des KZ Neuengamme. Die Unterbringung der etwa 3000 KZ-Häftlinge erfolgte auf dem Werksgelände in vier Blocks unter einer Hochstraße. Verwaltungsräume gehörten ebenfalls zum Lager. Die Häftlinge wurden in der Rüstungsproduktion zur Arbeit gezwungen.
Am 7. April 1945 mussten die Häftlinge des KZ Drütte gemeinsam mit den Frauen aus dem KZ Salzgitter-Bad und einem Transport aus dem KZ Holzen einen Zug besteigen. Am nächsten Tag wurde er von einem Luftangriff der Alliierten auf dem Güterbahnhof in Celle getroffen. Viele Häftlinge kamen dabei ums Leben. Diejenigen, die sich zunächst in die Umgebung retten konnten, wurden von der SS und zivilen Celler Bürgern zusammengetrieben, teilweise auch wahllos erschossen.
Die Marschfähigen traten einen „Todesmarsch“ in das KZ Bergen-Belsen an. Die zurückgebliebenen Häftlinge ließ man im Marstall in Celle unversorgt zurück, wo die Überlebenden am 12. April 1945 befreit wurden.
Die Menschen
Hier kann nur eine Biografie von vielen vorgestellt werden. An alle soll erinnert werden.
Einen Tag später verstarb Hans-Erich Müller bei den Luftangriffen auf den Celler Güterbahnhof. Sein Leichnam wurde im November 1945 in einem Massengrab gefunden. Anhand seiner Häftlingsnummer – 14 021 – konnte er identifiziert und schließlich auf dem Celler Waldfriedhof bestattet werden.