Zum 29. Mal fand die Gedenkstunde am 11. April statt. Traditionell organisiert vom Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl GmbH in Kooperation mit dem AK Stadtgeschichte e.V. ist sie inzwischen alles andere als „traditionell“ im Ablauf.
Seit vier Jahren sind es maßgeblich Auszubildende, die die inhaltliche Gestaltung übernehmen. Zur Vorbereitung führen wir jährlich ein einwöchiges Seminar in der Gedenkstätte durch.
Hingeschaut?
…war in diesem Jahr das Thema. 13 Auszubildende der SZAG beschäftigten sich mit den Fragen: Was konnte man vom Lager sehen, wer hat etwas gewusst und wer hat geholfen?
Schon am zweiten Tag war klar, dass das Ergebnis des Seminars ein „Hingucker“ werden soll – ein 3,90 m hohes Denkmal auf dem ehemaligen Appellplatz.
Für dieses Denkmal wurde geplant, die Metalldreiecke, die symbolischen Häftlingswinkel, die im Jahr 2000 bei der Gedenkstunde auf dem Appellplatz ausgelegt waren, zu einem 3D Häftlingswinkel zusammengefügt.
Weithin sichtbar soll das Denkmal sein! So, wie man auch damals die Häftlinge und das Lager sehen konnte!
Natürlich ist ein solches Denkmal nicht einfach zu bauen! Aber, alle Verantwortlichen waren sehr schnell von dem Projekt überzeugt und unterstützen seine Umsetzung. Für die Gedenkstunde produzierten die Azubis erst einmal ein „kleines“ Modell, das zurzeit in der Gedenkstätte zu besichtigen ist.
Präsentation
Trotz strömenden Regens waren sehr viele Menschen zur Gedenkstunde anwesend.
Für alle war es beeindruckend zu sehen, wie die Azubis ihr Projekt vorstellten. Ihre Redebeiträge zeigten, wie intensiv sie sich mit den oben genannten Fragen auseinandergesetzt hatten, aber auch, welche Lehren sie für das Hier und Heute daraus ziehen.
Auch Betriebsratsvorsitzender Hasan Cakir und Konzernarbeitsdirektor Michael Kieckbusch erinnerten in ihren Reden daran, wie wichtig es ist, dass besonders junge Menschen aus der Geschichte lernen, um die Demokratie zu bewahren und zu stärken.
Umsetzung
In den anschließenden Arbeitsschritten wurden Statiker, Architekten und weitere Experten zurate gezogen, um dem Denkmal den richtigen Halt zu geben.
Der endgültige Standort steht inzwischen fest, nun muss zunächst ein Bauantrag gestellt werden, bevor an dem eigentlichen Denkmal gearbeitet werden kann.
Am 16. Juni 2014 wurde das Denkmal im Rahmen einer Veranstaltung übergeben.